Was ist die Ketogene Diät und Ketose und welche Benefits kannst du dir davon erwarten?
Die Ketogene Diät ist ein sehr kontrovers diskutiertes Thema, es gibt eine kleine Gruppe an Hardcore Keto Enthusiasten und eine ähnlich motivierte Gruppe an „Keto-Hatern“, und ganz wenig vernünftige Diskussion in der Mitte. Und genau dort, in der vernünftigen Mitte möchte ich – wissenschaftlich untermauert- einhaken.
Was ist Ketogene Ernährung?
Per Definition bist du dann Ketogen, wenn du eine erhöhte Menge an Ketone im Blut hast, das ist messbar mittels Urinstreifen, Blutanalyse oder mit Atemluftanalyse. Wie hoch diese Werte sein müssen, das ist von Person zu Person unterschiedlich. Eine exakte Definition ab welchen Blutkonzentrationen eine Diätform „Ketonen“ ist oder nicht, existiert in der Literatur nicht.
Diesen Zustand erreichst du durch eine kohlenhydratreduzierte Ernährung die sehr reich an Fetten ist. Die Reduktion der Kohlenhydrate sollte sich auf 20-50g Kohlenhydrate pro Tag beschränken.
Gezählt werden jedoch nur die „Netto“-Kohlenhydrate, in der EU sind ohnehin diese auf den Nährwertangaben aufgelistet. (Nährwertangaben außerhalb der EU: Nettokohlenhydrate = Kohlenhydratangabe minus Ballaststoffe)
Vereinfacht gesagt ist es eine Ernährungsform die sich aus einer moderaten, „normalen“ Proteinzufuhr (1,6-18g pro 1kg Körpergewicht) und viel Fett, ergänzt durch ganz wenig Kohlenhydrate die im besten Fall durch Gemüse gefüllt werden, zusammensetzt.
Was ist Ketose?
Bestimmte Teile des Zentralnervensystems vor allem das Gehirn können nicht durch Fett mit Energie versorgt werden, da Fettmoleküle nicht die selektiv permeable Blut-Hirn-Schranke durchschreiten können. Wenn jetzt Glukose (Zucker) im Körper knapp wird, da du nur mehr ganz wenig davon zu dir nimmst, ist der Körper – weil er einfach die ultimative Überlebensmaschine ist – dazu in der Lage über die Leber „Ketone“ zu produzieren, diese Ketone funktionieren wir Glukose und das Gehirn kann damit versorgt werden.
Ketone sind wasserlösliche Äquivalente zu Fettsäuren. Im gesamten Körper können diese Ketone nun die Energie statt Glukose liefern und manche Gewebe bevorzugen das sogar (z.B. Herzmuskulatur und bestimmte Bereiche im Gehirn.
Wenn dies der Fall ist nennt den Zustand des Körpers dann „Ketose“. Der Körper verwendet somit vereinfacht gesagt Fettsäuren zur Energieversorgung. Nicht mit „Fettverbrennung“ zu verwechseln.
Ketose ist ein vollkommen normaler Zustand des Menschlichen Körpers, der sich evolutionär entwickelt hat und durch Fasten oder intensive Körperliche Belastungen ausgelöst wird.
Es ist völlig normal, dass der Körper zwischen Ketose und „Normalzustand“ hin und her wechselt. Das passiert auch ganz normal im Schlaf, erhöhte Ketonkonzentration im Blut kann morgens bei den meisten Menschen nachgewiesen werden.
Was sind die Benefits von Ketose?
Das ist ein riesiges Thema, leider viel zu unbekannt. Hier eine kurze Auflistung inklusive Referenzen:
Ketose ist appetitunterdrückend und damit extrem gut geeignet für eine Phase wo man Kalorien reduziert um Gewicht zu verlieren.
Viele Personen berichten eine starke Konzentrationsfähigkeit, Mental gesteigerte Leistung und bessere Kognitive Funktionen, erste Nachweise für Mentale Benefits (Fokus, Gedächtnis) gibt es bereits.
Weitere gesundheitliche Benefits und Anwendungen in der Medizin umfassen folgende Themenbereiche:
- Risikoreduktion von Herz Kreislauferkrankungen:
- Behandlung von Epilepsie
- Prävention von Krebs
- Prävention und Behandlung von Neurologische Krankheiten
- Verbesserung von Acne
- Prävention und Behandlung von Alzheimer
- Regulation von Insulinwerte und Glukoselevelsowie Diabetes Prävention
- Behandlung von Migräne
Fazit:
Jede Art der Ernährungsform hat seine Unterschiedlichen Vor-, und Nachteile und Eigenschaften. Eine durch gesunde und hochqualitative Nahrungsmittel ausgestattete Ketogene Diät mit viel Gemüse und hochqualitativen Protein und Fettquellen hat zahlreiche gesundheitliche Benefits. Aber bedenke immer – wenn du „ketogen“ als Ausrede benutzt nur ungesunde Nahrungsmittel zu essen und Kohlenhydrate einfach wegzulassen, dann wirst du damit keine Erfolge haben, das gilt aber für jede Ernährungsform.